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Aktuell
Termine für Vorführungen, Sendungen und Artikel von/über
Schroeder liegt in Brasilien oder Zé do Rock siehe kalender
4. mai 2009
Ja, es is soweit! Oder besser gesagt, so na! Der film ‚Schroeder liegt in Brasilien’ erblickt nach langer inkubazionszeit das licht der welt, und die welt erblickt den film ‚Schroeder liegt in Brasilien’! Die engel sollen in die trompeten blasen, die kühe sollen singen, die Schweizer Garde soll samba tanzen!
PRESSEVORFÜRUNG – 11.5. um 16 uhr im Neuen Arena, Hans-Sachs-Str. 7
PREMIERE – 12.5. um 20 uhr im Maxim, Landshuter Allee 33, alles in München
Wer kommen will, bitte unbedingt bei ze@zedorock.net MELDEN! Caipirinha solange der vorrat reicht, und brasilianische snäcks (oder waren es brasilianische snakes?) gibts auch. Und superstimmung, hoffentlich...
Der film läuft noch im ramen des forum-dokfests am 13.5., regulär dann ab 21.5.09 in den zwei o.g. kinos. Warscheinlich auch bald in Innsbruck, Hamburg, Kil und dann weiss der geier wo.
Ausserdem gibt es noch vil zu tun, und wir suchen händeringend nach praktikanten, helfern (für eine minute oder merere wochen), gebrauchte funktionirende laptops, playstations und autos auf die wir ein par wochen lang das filmplakat drauf kleben kann (schönes plakat!).
na dann, auf gets
zé
4. märz 2009
Es war eine lange suche nach eim verleier, wir fanden endlich einen,
aber auch danach hat sich die geschichte hingezogen, es gab auch
probleme mit den brasilianischen musikrechten, dazwischen kam dann noch
das totalrauchverbot in Bayern, zu dem ich ein neues buch geschriben
hab, das im august erscheinen wird. Nun machte der verleier ein
rückziher und is nich mer imstande, die konvertirung des films auf
zeluloid zu finanziren - die zeiten sind schlecht, sagt er, wir ham eine
krise. Ich weiss nich wovon er redet, wo is da eine krise? Egal, wenn
der film nich konvertiert werden kann, brauchen wir auch kein verleier,
wir gen den steinigen weg des selbstverleis, wie's so schön poetisch
heisst. Dafür werden die milionen am ende durch weniger geteilt.
Übrigens, das buch heisst 'Jede sekunde stirbt ein nichtraucher' - Zé do
Rocks lexikon über vorurteile und andre teile, und erscheint im münchner
A1 Verlag.
Ausserdem gibt es noch vil zu tun, und wir suchen händeringend nach praktikanten, helfern (für eine minute oder merere wochen), gebrauchten funktionirenden laptops und autos auf die man ein par wochen lang das filmplakat drauf kleben kann (mit klebeband, und das plakat is schön!).

Foto: Frank Sputh
Bild im Großformat (2,5 MB)
25. april 2008
Ja, leute, ich weiss, das zit sich. Bei manchen musikrechten in
Brasilien zit sich das ganz schön, ausserdem muss ich mein neues buch
fertig schreiben, ich werd nur wider schlafen können, wenn ich das
hinter mir hab. Dann aber packen wir disen stir bei den hörnern, koste
es was es wolle!
15. Januar 2007
alô macacada, hallo leute,
der film 'schroeder liegt in brasilien' zaigt, dass die deutshen arm aba
gut drauf sind, während die brasiliana viel geld haben aba dauand
jamman. daran glaubt nich einmal der tamile im hintersten winkel von sri
lanka, auch wenn er weda deutschland bzw. deutsche noch brasilien bzw.
brasilianer kennt. der film behandelt nich nur solche klishees und
vorurtaile, sondan er wird selba opfa aines klishees der verlaiha: dass
filme über deutshe un brasilianer nur a deutsh-brasilianishes publikum
interessiert. nach dem prinzip müsste der bestsella "die geschichte des
weinenden kamels" nur das deutsh-mongolishe publicum interessieren.
damit die verleiher sehn, dass der film publikumspotenzial hat und die
zuschauer vil lachen, gibt es am 28.01.07 um 11 uhr (matinee) im
münchner rio palast (das kino mit dem richtigen namen!) am rosenheimer
platz eine verleiherschau, zu der verleiher, vips (z.b. du) und das
normale publikum eingeladen werden. ferlaiha und film-mitarbaita müssen
nix zahlen, die andren laida 7 euro (ich muss miete zahlen). man cann
bai zé do rock (089) 6 97 02 97 bzw ze@zedorock.net carten reservieren.
nach der session kann man sich bei (natüralich untypischer)
brasilianischer musik und brasilianischen snaks unterhalten. wer ihn
shon geseen hat, kann es an di freunde waitageben (od au selba nohmal
kommen...).
alles gude, e bis denne
zé do rock
30. April 2006

Bei der testschau für film-mitarbeiter und freunde des hauses ging die
schlange um die ecke - dabei war das kino schon praktisch voll.
Saludos amigos!
Nach zwei jahren harter arbeit und vielen entbehrungen wird der film allmälich fertig.
Wir hatten für die vorführung am 30.4. die leute gebeten, sich und ihre freunde zu melden. 300 leute haben sich gemeldet, aber vile hatten sich oder ihre freunde nicht gemeldet und plötzlich standen 600 leute vorm kino, und wers nicht gesehn hat: die schlange war schon fast bei nürnberg angekommen, wenn ir mir dise leichte übertreibung erlaubt. Ausserdem gab es zwei listen (die der nicht-zalenden (film-mitarbeiter und –unterstützer), und die der angemeldeten, die zalen mussten, aber garantiert rein kommen sollten), wir hatten bei der kasse und draussen erklärungszettel angebracht, aber wenige ham es beim ganzen trubel lesen können, was alles kein problem wär, wenn nicht so vile gekommen wären, und so gab es etwas tumult und ärger am eingang. Vile freunde wollten nich ansteen und sagten, „aber ich bin dein freund“, nur, das waren halt die meisten, auch in der schlange... Keine frage, ich wär auch sauer wenn ich bei der schlange hätte ansteen müssen. Und wir mussten 200 leute heimschicken, was sehr wehtat, aber es ging nicht anders.
Trotz allem war es schön zu sehen, dass so viele leute den film sehen wollten, und die stimmung war großartig. Auch wenn 70 leute, die nich als nicht-zahlende angemeldet waren, geschafft haben, ohne zu zahlen rein zu kommen, musste die produkzion nich fyr kino- und ausrystungsmiete draufzahlen, sondern es gab sogar ein bisschen profit. Die cru begebe sich zum puff!
Gleich nach der vorfyhrung und in den tagen danach hab ich einiges an feedback bekommen, meistens sprach man von einem tollen erfolg, von einem tollen film, aber perfekt is das ganze noch nich. Etwas yber die hälfte der zuschauer fand es gut so wie es is, die anderen fanden, man sollte etwas kyrzen. Aber das war sozusagen ein heimspiel, mit filen froinden und bekannten, und es is damit zu rechnen, das bei eim noitralen publikum di merheit fyr kyrzungen wer. Der regissör Richard Blank meinte dazu: „Du kannst richtig geld damit machen! Aba du musst kürzen!“ Also wird nochmal gekürzt, auch wenn wir sait monaten nix andas tun als kürzen (der erste rohshnitt war 170 minuten lang, nu sind es 105 minuten). Fillaicht ergebt sich das fon selbst, wenn wir manche rechte nicht krigen.
Aussa kürzen kommen noch a par technishe korrekturen dazu. Ainige musikrechte müssten nok ermittelet un zalet werden, un idealawaise sollat der film auf zeluloid konvertiret werden, was insgesamt um de 30 000 euro kosten würd. Man kann de musik, für de man de rechte nit krigt, rausneme, un genügend kinos sin digital ausrüstet, also get es auk one zeluloid, aba natürli sin de chancen des films fil höa, wenn alles so is, wi es sain sollat.
Wir beganne grade mit de suke fon a ferlai. Zwai zaiget sich interesset, aba a fertrag geb es noh nit.
Wir dank oi für oia helfu un untastüzu, wir hoff, ir beroi es nit, un wynsh oi a shöne fryling
Zé do Rock
Impressionen vom Chef und den Untergebenen
10. März 2005 [von Christoph]
inzwischen ist auch cassette no. 95 im computer. das clip-naming beginnt. der chef fährt taxi und die untergebenen basteln an der website.
12. Januar 2005 [von Christoph]
münchen-berlin. es ist grau und kalt. genauso liegt der chef in seiner wohnung rum und überlegt, wie es weitergehen könnte. 100 stunden rohmaterial modern im schrank, der neue aldi-pc keucht schnittbereit in der ecke - aber das wars auch schon. es fehlt wieder mal an allem. vor allem an geld und einer extra-wohnung um die cheffin der cheffin gütlich zu stimmen. und so faucht der pc, die cheffin röchelt und das team wartet in der zirkuskuppel: ratlos.
falls jemand mitleid bekommen hat: bald gibt es eine investitonsseite um die cheffin durch neues geld wieder zum leben zu erwecken. tut gutes!
6. September [von Christoph]
wir verlassen heut curitiba, koennten von mir aus aber noch
bleiben.
curitiba is ungefaehr so gross wie muenchen und die fussgaengerzone
sieht
auch aus wie in muenchen. ma hat alles was ma braucht, is aber
trotzdem in
brasilien. unser hotel war deluxe zum schnaeppchenpreis. nur
an die
livrierten die eim staendig das gepaeck aus den haenden reissen
und dir
waehrend(!) dem fruehstueck am liebsten jeden kruemel vom teller
wischen,
muss ma sich erst gewoehnen.
auch das wetta is endlich so wie sichs der deutsche tourist
in brasilien
vorstellt. ma wird dann natuerlich auch sofort so behandelt.
an kalten tagen
werd ich von curitibanerinnen staendig nach dem weg gefragt und
mach dann
mit haenden und fuessen klar, dass ich ihn weder weiss, geschweigedenn
erklaeren koennte. an eim warmen tag ruft mir ein dunkelhaeutiger
in der
fussgaengerzone aus 20 metern entfernung auf deutsch zu: "ey,
sss, bissu aus
doischland?" eine unverschaemtheit. nicht nur sofort als
tourist entlarvt,
auch noch mit einem blick zum deutschen degradiert. also verklemmter,
unlustiger streber mit hang zum herrenrassentum.
ich stell ihn sofort zur rede. er entschuldigt sich, dass ich
einfach wie
ein tourist ausseh und zu dieser jahreszeit alle touristen deutsche
sind.
naja, dann gehts ja noch. wie sich herausstellt is er hip-hopper,
war
schonmal als dj in DL und hat die fussgaengerzoene in curitiba
zu seim
wohnzimmer umgebaut. spaeter stellt er mir seine freundin vor.
es is die
stefanie, eine junge deutsche goldschmiedin die sich mit eim
brsilianischen
stipendium in curitiba weiterbildet. wir machen natuerlich
mit beiden ein interview. seins standesgrmaess auf einem stuhl
mitten in der
fussgaengerzone inkl. spalier aus neugierigen. stefanie sagt
die brasilianer
tun sich leichter mit der lebensqualitaet. zusammen einen abend
ausgelassen
feiern und spass haben, geht auch ohne geld und gesicherte zukunft.
sie
aergert sich allerdings regelmaessig, wenn sie morgens nicht
arbeiten kann,
weil niemand da is, der ihr aufsperrt. weder chef noch hausmeister.
solche probleme sind mir fremd. die chefin schaut bis spaet
in die nacht
laecherliche c-movies, scharcht dann 3 bis 4 stunden und versucht
frueh um 7
fraeulein sputh und mich flehentlich zum fruehstueck zu pruegeln.
es gelingt
ihr fast nie, aber es nervt nochmal schlaf fuer 4 stunden zu
finden.
andere unannehmlichkeiten lauern ueberall. prinzessin von rock
hat sich
wieder irgendwo festgelabert - ich wart allein mit der kamera
in der
fussgaengerzone. ein gehbehinderter schuhputzer humpelt zielstrebig
auf mich
zu. voellig sinnlos jetzt nao!, nao!, nao! zu schreien. also
drueck ich ihm
5 reais (5 D-Mark kaufkraft) in die hand und mach ihm klar, dass
er mich und
meine schuhe in ruh' lassen soll. aber nein, er will UNBEDINGT
meine
keimigen turnschuhe bearbeiten. also gut. als weisser herrenmensch
einen
verkrueppelten schwarzen zu demuetigen, indem ma ihm auf perfide
art
klarmacht, dass seine arbeit wertlos is, ihn durch eine herablassende
geste
vom anstaendigen arbeiter zum schnorrer zu machen - sowas tut
ma nich.
gerade als deutscher.
also schau ich zu wie er ausgiebig und hingebungsvoll meine
turnschuhe mit
einer fluessigkeit einreibt, die nach nichts riecht und auch
sonst wie
wasser wirkt. mit feuchten schuhen freu ich mich ueber die klassische
win-win situation: ich hab ein gutes gewissen, er hat gutes geld.
aber man kann im leben nie gwinnen. nachdem er seine arbeit beendet
hat,
sagt er laut und deutlich: 10 reais! langsam merk ich, dass der
perfide
gedemuetigte sicher nich er is. na, na, na, momentmal burschi!
ich hab
niemals feuchte schuhe bei dir bestellt, ich hab dir einfach
so 5 reais
gegeben, was weit ueber ner normalen schuhreinigung liegt, und
jetzt willst
du das doppelte. nich mit mir!
voellig unbeeindruckt fordert er mit drohend funkelnden augen
weiter den
mondpreis. 10 reais! 10 reais! dann sagt er noch "policia...policia!".
jetzt
wirds mir zuviel, ich steh auf und will gehen. blitzschnell greift
er an die
kamera und haelt sie fest. aeh, des is jetzt bloed. die kamera
steht auf dem
stativ. ein ruck und sie kracht mit anlauf auf den betonboden
der
fussgaengerzone.
die kamera waer im arsch. der film waer im arsch. unsere karrieren
als
brilliante dokumentaristen deutsch-brasilianischer befindlichkeiten:
alles
im arsch. 10 reais! von einer pflicht-haftpflichtversicherung
fuer
brasilianische trickschuputzer hab ich noch nie was gehoert.
da steht er
nun, der deutsche herrenmensch und zittert vor einer halbseidenen
brasilianischen reinigungsfachkraft. wenn das der fuehrer wuesste.
ich halt
die kamera genauso fest wie er, aber das bringt uns beide nich
weiter. 10
reais! 10 reais! vergleich ich unsern zeitdruck mit seinem, koennt
er
allerdings am laengeren hebel sitzen. 10 reais! aber rettung
naht. die
cheffin kommt und tut was sie am besten kann: sie labert und
labert bis dem
schuhputzer die ohren abfallen. er laesst die
kamera los, seine forderung fallen und schlurft davon.
wiedermal haben die deutschen gewonnen.
(wenn auch knapp und mir brasilianischer hilfe.)
hosn nusn naesn
christoph
30. August
inzwischen ham wir den prefeito von schroeder entrevistiert,
bei dem diebisas (urgrosseltern) aus deutschland gekommen sind,
dann den candidato
hilmar hertel, dann hat die stadt uns zu einer churrascaria eingeladen
(die
equipe kann kein essen mer sen), dann ham wir noch den opa gneipel
entrevistiert und ein par nette aufnamen im regen gemacht. dann
sind wir nach
jaraguá do sul gefaren, wo wir den
locutor de radio Fred Ullrich bei sein radioprogramm zeigten,
sogar mit musica ao vivo (der duo magali und wanderli), in joinville
den portal na entrada filmiert, ein par heuser und vom mirante.
seit gestern abend sind wir in curitiba, wollten beim klaus herrmann
schlichting versucht, fotos auf CD'S zu graviren, aber das ging
nich.
immerhin ham wir die ganzen fotos durchgeschaut und ein par ausgeweelt,
andre rausgeweelt und ein par neue bildunterschriften gegeben.
heute mal das
ganze etwas ruiger angegangen und einiges in der internet gemacht
(ich
musste noch ein artikel iber gabon fir die presse schreiben).
curitiba
hat umsonst-cybercafés, von der stadt patrociniert,
aber nach einer
stunde muss ma den platz fir andre klar machen. jetz bin ich
in eim bezalten
platz.
27. August
gestern waren wir in blumenau, ham da ein par leute entrtevistiert,
dann
nach schroeder gefaren. zum ersten mal waren wir pynktlich,
fyr eine
entrevista mit dem prefekt, aber er war dann nich pynktlich,
vor allem weil
er gar nich gewusst hat, das wir die entrevista ausgemacht
hatten (jemand in
der prefeitura hatte den encontro mit mir ausgemacht und ihn
nich
benachrichtigt...).
wir sind grade in jaragua do sul, in der nee, und faren wider
hin fyr eine
entrevista mit dem hilmar und mit dem opa von der cristiane.
am abend zeigen
wir den fred im radio, er macht ein deutsches radioprogramm.
morgen weiter yber joinville nach curitiba.
25. August
nach porto alegre sind wir wider nach gramado um den itaimbezinho
zu dren, aber es hat geschifft und ausser nebel ham wir nix
geseen. also sag ich in die kamera das da ser schoen is aber
man kann nix sen.
dann runter in einer schlechten strasse, in praia grande
(20 km von der kyste) far ich auf der hauptstrasse als ein
entgegenkommender
alter pickup immer mer aus seiner ban ausscheert und immer
mer in meine ban gereet. ich bleib sten, er kommt immer
noch auf mich zu, ich hup wie die sau aber es nytzt nix, er
rammt uns seitlich und fert weiter. spigel is umgeknickt, wir
faren
ihm hinterher, hupen mit ton und licht (es is abends), aber
er fert weiter, immer ser langsam. dann faren wir neben ihm,
er
helt an, wir zeigen ihm was er gemacht hat, er scheint besoffen
zu sein, ich will die polizei rufen weiss aber nich wo und
er auch nich, wir faren zur polizei, aber nur noch die policia
militar
hat auf, die policia civil hat schon zu, also sie koennen die
daten von uns aufnemen aber ein richtiges protokoll krigen
wir nur am nexten morgen bei der policia civil, er sagt er
kann es
zalen und wir koennen uns arrangiren, ich sag ich weiss nich
wie das get mit eim mietauto, wir faren dann nach torres, machen
ein par aufnamen am strand am nexten tag (wichtig fyr den abspann
mit musik von ze ramalho), interviun eine verrykte blondine
(budistin) am kalten strand, ich hab inzwishen mit der mietautofirma
telefoniert
und die sagen die versicherung is so, das ich bin 10% des wertes
des autos zalen muss, nur ab dann zalen sie, also muss ich
zalen und schauen das ich das geld vom typen krig, also faren
wir zu
einer volkswagen-werkstatt und bitten um ein kostenvoranschlag,
es soll 811 reais kosten, etwas weniger als 250 euro. wir faren
zuryk nach praia grande, finden ihn aber er sagt das is zuvil
was wir da verlangen (und er is abermals besoffen), und sagt
er zalt nur die helfte, wenn ich will, dann sag ich am ende,
ok, dann zal halt die helfte, dann sagt er, er kann mir morgen
zalen, bald darauf sagt er das er das nexte woche zalt, dann
sagt er, er wird sich das geld von eim befreundeten wirt auslein,
wir warten 2 stunden auf den wirt, er kommt und sagt er leit
nix aus. naja, es gibt keine haftpflichtversicherung in brasilien,
der typ is alkoholiker, er wont in eim der ermsten heuser des
stedtchens, also is das geld futsch. da hatte ich so eine wut
das wir zur polizei gefaren sind, ich wollte das sie ihn zumindest
aus dem verkeer zin, so ein typ im verkeer kann noch vil geferlicher
werden.
aber es war nach 6 und die civilpolizisten waren schon wider
nach hause gefaren. nur die militerpolizei war da, und die
is dafyr zustendig, besoffene leute aus der strasse zu entfernen,
aber nur nachdem man sich bei der policia civil eine klage
eingereicht
hat... wir koennten bis morgen warten, aber der film is wichtiger
als die rache.
ich kann nur hoffen das das nich zu oft passiert. da fellt es
eim schwer,
das bild eines zivilisierten brasiliens zu vermitteln.
ausserdem stoszen wir dauernd auf pferdewagen und die kru will
es filmen und
fotografiren. nix da.
heute waren wir in der praia do rosa, eim friki strand, und ham
ein typen
interviut, der sich beschweert hat, wie schwer es is, den swimming
pool
sauber zu halten. jetz sind wir in florianopolis und beatnworten
emails.
morgen gets weiter nach blumenau.
22. August
nach rio grande do sul sind wir nich wegen dem schne gefaren,
sondern weil
wir sonst noch einiges hir zu tun hatten. aber es wer natyrlich
schoen wenn
wir schne erwischt hetten. ham wir aber nich.
wir sind in porto alegre, ham ein par leute interviut, inklusive
eine
schoene transvestitin, ein deutschstemmigen der als soldat im
krig gegen die
deutschen fyr brasilien gekempft hat, den silvio rockenbach,
und heute die
liane heraldine. auch ein par gaucho tanzgruppen und gaucho-ukrainische
gruppen usw. im hypermarkt BIG war es se lustig, wie der christoph
und der
frank hinter einer rollschufarerin (die da arbeitet) hinterher
rannte.
morgen faren wir weiter nach torres, dann nach florianopolis,
blumenau,
schroeder, joinville, curitiba.
es war regnerisch und relativ warm, jetz soll es regnerisch
und kalt werden
(6-12 grad), aber dann soll es sonniger und wermer werden, vor
allem faren
wir richtung norden.
wir 3 ham eine grippe und wir dachten schon, wir endern den
tittel auf "drei
deutsche rotznasen in brasilien", aber ich bin ja kein deutscher.
also noch
nich ganz.
19. August
sind gerade in porto alegre angekommen.
es schuettet aus allen kuebeln.
endlich hotel gefunden.
zimmer sehen aus wie leichehalle.
wir sind aba noch am leben.
aufm land liefs gut. je groesser die stadt, desto schwieriger
wirds.
heute fette interview-beute:
in teutonia mit einer schwarzen (ohne german roots) die als kind
erst deutsch (hunsruecker dialekt) dann portugisisch gerlernt
hat. sie hat sich beklagt, dass die
bildung der leute immer mehr abnimmt. Ihre liebste musik is walzer
und marschmusik. So verrueckte sachen wie samba kommen bei ihr
nich in die tuete.
auch in teutonia hat ein seit geburt gehbehinderter deutsch-brasilianer
als erster buergermeister den ehemaligen stadtteil teutonia zur
eigenstaendigen stadt umgemodelt - inkl. zentraler verwaltungsstelle
und deutschem bierhaus. kaum einer merkt, dass die vermeintlichen
fachwerkhaeuser nur aus unterschiedlich gestrichenem beton bestehen.
darueber lacht er sich scheckig. er is stephanie haertl fan (wie
ich) und wurde bei eim deutschlandbesuch fuer verrueckt erklaert,
weil er fuer eine kleinerer grillfete a la brasil vom deutschen
metzger 12kg fleisch wollte.
16. August
ich hab am donnerstag recherche gemacht, versucht ein par termine
auszumachen, und wir sind seit freitag unterwegs. am abend sind
wir in Fuck angekommen, ham ein interviu mit eim deutsch-indianischen
und eim italienischen brasilianer gemacht. ich wollte auch 2
stroblonde polnische brasilianer interviun, aber die hatten kein
humor und wollten von keinem intrviu wissen. ich hab vile leute
in der raststette gefragt, und ich hette so gern schychterne
brasilianer interviun, aber sie lassen sich nich interviun. am
samstag sind wir weiter nach sao joaquim gefaren, aber da war
kein schne weit und breit (es wird momentan wermer und wermer),
und dann weiter nach gramado. am sonntag ham wir ein bisschen
in gramado gefilmt, vile fachwerkheuser, bissl landschaft, erst
interviu mit ein par schychternen deutschgauchos, schoenen und
hesslichen, catarinenses, dom, dem strassenmusiker aus porto
alegre juergen wentz in einer churrascaria (so ein fleischpalast
wo ma fyr ein par euro so viel fleisch essen kann wie ma will,
die kellner belagern einen mit iren spiessen, 20 sorten fleisch,
dazu lax, sushi, sashimi, 20 salatsorten, mit meresfrychten und
allem moeglichen, dazu kese, 10 torten, puddings und so weiter),
wasserfall, und heute faren wir weiter nach veranopolis (die
gemeinde mit der dritthoechsten lebenserwartung der welt) und
teutonia, ein stedtchen, das im guiness book der rekorde is,
weil es das groeste kor der welt hat (1000 stimmen), tres coroas
(zu eim budistischen tempel), novo hamburgo, sao leopoldo (erste
deutsche sidlung - 1824), und dann porto alegre.
es is sonnig und kyl, aber gegen mittag kann ma sogar den pulli
auszin. und wir essen zuvil. yberall krigt ma essen in rauen
mengen. hab schon drastisch zugenommen. ich konnte nich vorher
mailen weil wir in der pampa waren, und das is jetz woertlich
gemeint.
keep on rollin
12. August
die reise nach brasilien ging gut. wir wurden ein bisschen
gefilzt in muenchen, dann ham wir in paris auf den frank gewartet
und
er war schon Im fliger. er konnte uns nich anrufen weil er
ein neues hendi hatte, so warteten wir und in letzter sekunde
hat er uns angerufen, die waren grade dabei, den fliger zuzumachen
(deshalb war der fliger etwas verspaetet).
In brasilien hatten wir gott sei dank kein problem mit dem
zoll. ein par stunden um die sachen mit dem auto zu regeln,
dann 4
stunden um es mit den handzs zu regeln. dann gings zum luiz,
der uns ser gut empfangen hat. speter sind wir hundemuede zu
susanna salles gefaren, und dafuer so was wie 2 stunden gebraucht
(zu fuss wers auch nich langsamer gewesen), am ende konnten
wir sie nich vor dem konzert interviun, das konzert war mit
der falschen
musik (aber sie konnte gestern unmoeglich brecht singen, sie
war mit den falschen leuten zusammen - das hatte ich irgendwie
anders verstanden). aber wir dren hoffentlich in ein par wochen
nach.
heute etwas lagebesprechung, der frank versucht den papagei
beim nationalhymne singen erwischen (er kann das wirklich),
und dann
muessen wir wider geld holen, akkus, fotokopien wegen dem auto
machen und verschicken, usw usw. und ich sollte organisiren
und planen und recherchiren, muss aber die andern rumfaren.
und ein
paulista in sao paulo mit dem auto loslassen is schon gemein,
aber das kann ich den 2 deutschen einfach nich antun.
also vorgestern oder so hat es im sueden geschneitn jetz wirds
etwas wermer aber vileicht kommt noch schnee deshalb faren
wir mal erst in den syden. das wetter is sao paulo is zwischen
13
und 25 grad, und manchmal scheint die sonne.
22. Juli
Also gestern ham wir ein par gute bilder eingesammelt, deutsche
die im park gitarre mit trommel musiziren (der letzte brasilianer
hatte gesagt er vermisst die musik, die gitarre ...), kinder
die an einer fontäne badeten (wie die strassenkinder in
der prassa da sé ...), kaputte häuser, penner,
leute die windschutzscheiben an straßenkreuzungen waschen… wir
ham ein par penner interviut, leider is alles futsch (von den
intervius), wegen einer technischen panne. Heute technische,
bürokratische und klimatische probleme. Für die u-ban-szenen
mit den bettlern is es zu spät, und die leute, die ich
interviun möchte hab ich noch nich erreicht oder sind
verreist ... natürlich könnte jemand sagen ich sollte
vorher anrufen, würde aber auch nix nützen. In Berlin
sind vor allem die straßenszenen wichtig. Heute werden
wir noch ein supermarkt mit langen schlangen filmen, vorausgesetzt
es gibt schlangen. Grade scheint es keine schlangen in den
supermärkten zu geben, dabei wissen Gott und ich das es
die gibt ... Morgen frü gets weiter mit u-ban und ein
par andren szenen. Ich werde versuchen zu berichten.
20. Juli
Di frau, di mir ein auto für di osttur
versprochen hatte hat sich anders überlegt (und das nachdem
si sich 5 tage bei mir nich gemeldet hat ...), und wir brauchen
jetz ein mietauto,
es werden ein par stunden draufgeen, wenn nich der ganze tag.
und das is mal wider ein schlag gegen das budget ... da sind
wir mal wider im minus, weil ich ursprünglich damit gerechnet
hatte, das wir ein stattauto vom martin ham durch die ganzen
drearbeiten in deutshland. deshalb shau ich nur noch kurz rein
um zu checken ob was ganz wichtig drin is (zufällig ein
auto?), hab das hir entdeckt mit dem abstimmen. also wenn man
die tittel Schroeder, Brasil oder Brasilien, Deutschland nemen,
is ein bisschen schwirig weil die leute es mit ganz andren sachen
verbinden. Also würd ich sagen: Schroeder liegt in Brasilien
(Brasilien fica na Alemanha)
17. Juli
Ja, we dren grade, ma non troppo. Heut
caufet we ferstmal nock a par accessoires, dann seeked we stundenlang
a bella deutshe
duncle Weif im Feringasee bei Münichen. We mussten es
ausnützen, weil es der ferste riti Sommerdag im jar war.
Aber entweder war sie nit duncle enug, or nit deutshe or nit
bella. Am endem, na zwei Stunden fanden we eine bella deutshe
Weif, weiss aber duncle hare un duncle haut. Dann fanden we
noh zwei de ser brasilian looked, also dise farbe un stil das
nur brasilianas hab, moreninha. We bauten uf, dann war de eine
weg un we rifen snell de andre zwei. Dann rifen wir de andren
zwei un sie camen, aber na 4 minuten intervew came der Regen.
De ferste Sommerdag wurde um 15 Ur beendet. Wir ließen
sie ins Wasser stolziren wie das Girl from Ipanema. Es looked
nit special gud weil es regnete. Sie erzellten uns, dass ihr
Großfader do Brasil cam.
15. Juli
Wir wollten am Samstag anfangen, dann
am Sonntag, Montag, aber erst am Dienstag Abend hatten wir die
Ausrüstung zusammen,
am Mittwoch wurde eingestellt und getestet, und gestern ging
es los. Die 3 Münchner Tonmänner waren nicht erreichbar,
und wir haben den Praktikanten Niko zum Tonmann befördert.
Aber er hat ein gutes Ohr und ist technisch versiert, also hat
er seine Arbeit gut gemacht. Das erste Interview mit dem Deutschen
Herwig Huber war OK, das zweite mit der brasilianischen Silvana
Raseo in der Kalango's Bar (brasilianisch) war OK weil die Kneipe
noch leer war, aber bei der dritten mit dem Brasilianer Günther
Mittermeyer wurde es ziemlich laut. Man kann Günthers Stimme
noch deutlich hören, aber der Stimmenwirrwarr im Hintergrund
ist überdeutlich zu hören. Also werden wir solche Sachen
in Zukunft vermeiden. Heute gehen wir (ich, Christoph und Niko)
zum Studio vom Martin Schmitt und schaun uns das mal an. Heute
Interview mit dem Brasilianer Kalango (dem Wirt), der eigentlich
Aristides Grammatikopoulos heisst, dann mit dem deutschen Zahnarzt
Norbert Mannl, während der Behandlung (habe ein Stück
Zahn verloren). Dann schau ma moi, dann seng ma scho. Heute scheint
mal wieder die Sonne und es ist warm. Morgen fahren wir warscheinlich
zum "Strand" und zeigen die schönen dunkelhäutigen
Deutschinnen, vielleicht dann untermalt mit Bossa Nova von eim
Münchner Türken gesungen.
12. Juli
Es is aber auch ser schlecht, sagen die experten, ein film
zu machen one ein sender oder ein verlei zu ham, der garantiert,
das er es kauft (und womöglich finanziert). Es is ser schlecht,
ein film zu machen one eine geschäftsfürung zu machen,
eine werbeabteilung usw usf. Das hab ich alles 8 jare lang versucht,
und das reicht mir inzwischen.
Ich will morgen mit dem dren anfangen. Es is alles so knapp weil
ich das sommerliche Deutschland und das winterliche Brasilien
filmen möchte, und beide sind bekanntlich kurz. Und noch
schlimmer, gleichzeitig. Je mer sich der film konkretisiert,
desto selbstverständlicher scheint es zu werden, das es
alles wie in einer normalen produktion sein sollte. Die technik
soll besser werden, die organisazion perfekt und eine gescheite
finanzirung muss noch geholt werden. Aber im endeffekt bleibt
viles an mir hängen und ich kann nich alein das ganze bewältigen,
ausserdem je mer das zeug wäxt desto mer muss ich meinen
helfern helfen, und eigentlich muss ich mich jetz konzentriren,
den film zu machen. Käferland versus Jaguarland kann nich
perfekt sein, ich hoff nur das er ein guter zédorock-film
wird.
11. Juli
Also das waren extrem stressige tage, und jetz hör
ich ein bach-koral zum reläxen. und im felen einer weinflasche
oder eines bires, trink in eim groszen weinglas traubensaft mit
51.
diser shnaps, für di brasilienunkündigen, hat den slogan "uma
boa idéia" (eine gute idee), und so wird immer für
ihn mit einer guten idee geworben, das heisst, leute ham ein
problem und jemand löst es auf brilianter weise, dann sit
ma di flashe. ( ...) ich hab shon von mereren seiten gehört,
das is alles zu eng und ich sollte das ganze ein par monate vershiben.
aber deutschland soll sommerlich und brasilien winterlich sein,
und leider is der deutshe sommer kurz, wi auch der brasilianishe
winter. und wenn ma pech ham, wird der deutshe sommer winterlich
und der brasilianishe winter sommerlich (er war in den letzten
tagen gut winterlich mit temperaturen bis -6° C, aber das
is nich immer so. und nich überall - im norden und nordosten
is praktish immer warm, aber wir gen vor allem in den süden
...). und ein ganzes jar möcht ich wirklich nich warten.
es gibt kein zurück, wir müssen america entdecken!
8. Juli
Ich fang am montag dem 12.7. mit eim low-budget dokumentarfilm
an, der zeigt, das die deutschen zwar arm aber gutgelaunt sind,
wärend die brasilianer vil geld ham aber dauernd jammern.
Der provisorische tittel is Käferland versus Jaguarland.
Es is ein langer und (hoffentlich) lustiger film über die
klischees, die die deutschen über sich und über die
brasilianer ham und über die klischees, die die brasilianer über
sich und über die deutschen ham. Und natürlich vile
bilder, die nich grade dise klischees bestätigen. Also dunkle
schöne deutsche fraun am strand, brasilianische neonazis,
brasilianer in der u-ban um 7 ur morgens auf dem weg zur arbeit,
die gar nich samba tanzen, deutsche die lachen und gar nich wie
ein feldwebel schrein, wenn sie sprechen, brasilianer, deren
große sorgen es is, den swimming pool sauber zu halten,
deutsche, die unter der brücke wonen, usw.
Zé do
Rock
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